Wir haben über Peggy`s Art + Tours eine Führung mit lokalem Guide durch das Township von Knysna gebucht. Poloko / PK , ein junger Mann, führte uns durch das „andere“ Afrika. Ca 47.000 von 68.000 Einwohnern Knysnas leben hier in meist ärmlichen Verhältnissen.
Ein Townshipteil wird von schwarzen Afrikanern und eins von farbigen Afrikanern (Coloured People) bewohnt. Die Arbeitslosigkeit ist extrem hoch und Alkoholkonsum ist ein großes Problem. Staatliche Wohnbau-Projekte (Mandela House) bieten Häuser für Südafrikaner, die allerdings Auflagen unterliegen, (z.B.Einkommensgrenzen). Teilweise gibt es lange Wartelisten. Die Menschen müssen, soweit wir das verstanden haben, nur für die Elektrizität zahlen. Viele Menschen im Township wohnen in selbstgebauten Hütten aus Holz und Wellblech, die Miniklein sind und wenig Privatsphäre bieten. Nur das Klo ist abgeteilt. „Geduscht“ wird nacheinander im Waschbottich.
Ein Brand hat 2017 viele dieser Unterkünfte vernichtet. Im Township gibt es Schulen, ein Krankenhaus, eine Feuerwehr, … es ist fast eine Stadt in der Stadt. Es leben dort auch Polizisten. Eine eigene Wache ist allerdings laut PK nicht notwendig, da Meinungsverschiedenheiten untereinander geklärt werden und es sowas wie lokale Gemeindesprecher gibt, die in den Vierteln für Ordnung sorgen. Zäune haben nur die , die etwas reicher sind und wo eben das Eigentum geschützt werden muss. In den kleinen Tante Emma Lädchen kann bei Bedarf auch eine Tomate einzeln gekauft werden und am Monatsende angeschrieben werden.
Wir haben eine große Packung Kekse gekauft und sind dann in eine Vorschule für Kleinkinder gefahren, die von der leider kürzlich verstorbenen Künstlerin und Ladeninhaberin Peggy gesponsert wurde. Die Kinder werden zur Zeit in einem Kirchenraum betreut, weil der schon fertige Container noch nicht an dem vorgesehenen Ort aufgestellt werden konnte. 33 Kinder können dort lernen, essen und spielen. Peggy hatte immer 50 Prozent ihrer Einnahmen für dieses Projekt gesponsert, hoffentlich findet sich eine Lösung für die Zukunft. PK sagte uns, dass die meisten Eltern dieser Kinder selbst noch Kinder sind und während die Kleinen betreut werden selbst zur Schule gehen.
Das Leben im Township ist zwar meist hart bzw. arm, aber die Menschen machen das Beste daraus und viele leben bewußt hier, weil sie hier ihre Wurzeln haben und um der Gemeinschaft nützlich zu sein. Wir sind nach der Führung wieder ins „weiße“ Afrika , nach Thesens Island gefahren und haben in einem Restaurant mit Blick auf die Lagune Lunch gegessen. Danach haben wir uns den Buffalo Bay Beach angesehen, ein breiter Sandstrand mit einem Imposanten Felsen im Wasser. Auf der Rückfahrt ist uns eine Schildkröte am Seitenstreifen aufgefallen. Eine Anwohnerin sagte sie kenne das Tier und hat sie in einen angrenzenden Garten getragen. Abends gab es wieder Barbecue, da es Gestern so gut geschmeckt hat.
Silke