Valparaiso

Heute waren wir auswärts Frühstücken und planten unsere weitere Reise in einem Café im Zentrum. Anschließend, gegen 15:00 Uhr sind wir nochmals durch die Straßen und Gassen gezogen. Diese Hafenstadt hat schon ihr eigenes Flair. Hinter jeder Ecke gibt es was neues zu bestaunen. An Farbe  und Ideen mangelt es den Künstlern jedenfalls nicht.

Heute hatten auch die Geschäfte wieder auf. Viele haben eine Katze. Die sind ziemlich relaxed, bewachen den Eingang und lassen sich von jedem anfassen.


Gegen 17:30Uhr haben wir das Auto aus dem bewachten Parkhaus geholt und sind nach Santiago de Chile gefahren. Um 19:00 erreichten wir unsere Unterkunft.

Reiner

San Pedro de Atacama – Calama – Santiago de Chile – Valparaiso

Um 9:00 Uhr wurden wir pünktlich mit dem Sammeltaxi abgeholt und zum 1,5 h entfernten Flughafen Calama gefahren. Mit JetSmart sind wir um 12:00 Uhr nach Santiago de Chile gestartet. Wir haben uns im Flughafen einen Leihwagen gemietet und sind weiter nach Valparaiso an die Pazifik-Küste gereist. Die Stadt ist auf Hügeln gebaut, mit vielen sehr steilen alten Kopfsteinstrassen.

Unser Hotel „The Travelling Chile“ liegt auf einem Hügel oberhalb der Altstadt. Wir haben einen kleinen Spaziergang durch die Gassen gemacht. Ein Stück starke Steigung haben wir in einer Art Seilbahn für 100 CLP pro Fahrt zurückgelegt. So viele schöne Graffiti-Wände wie hier haben wir in der Häufung noch nicht erlebt. Praktisch jede Wand ist kunstvoll und bunt bemalt.

Auch die Treppenstufen sind mit Mosaiken oder Malereien verziert. Auf den Treppen sitzen einige Grüppchen zusammen und Feiern bzw. Trinken Alkohol. In einer Bäckerei haben wir uns bei einem ehemaligen Kölner Blätterteigteilchen mit Käse gefüllt zum Abendessen geholt. Viele Geschäfte hatten geschlossen, weil heute Sonntag ist. Sonnenuntergang war erst um 20:11 Uhr bei Temperaturen von 12 bis 20 Grad Celsius.  Unser kleines Apartment hat einen Balkon mit einer tollen Aussicht auf das Meer.

Silke

 

San Pedro de Atacama – Valle de la Muerte

Heute Vormittag haben wir erst gefrühstückt und ein bisschen Recherchiert. Um die Mittagszeit mieteten wir uns dann Fahrräder ( 6h für 3000 CLP pro Rad),  um ins „Tal des Todes“ (Valle de la Muerte) zu fahren. Insgesamt waren wir knapp 20 Km unterwegs.

Mit einem kleinen Umweg haben wir das Eintrittstor erreicht, wo man 3000 CLP Eintritt pP zahlen musste. Die Schlucht ist wirklich gigantisch. Verschiedenfarbiger Sand, Salz, steile Klippen und Dünen.  Ab dem Tor ging es ca 3 Km geschlängelt aufwärts bis zu einem Unterstand und Parkplatz. Dort haben einige Leute Sandboarding gemacht. Mit dem Board und Snowboots die riesige Düne hinaufklettern und dann eine kurze Abfahrt. Die Jungs und Mädels aus GB und Australien hatten jedenfalls Spaß und genug Wasser dabei. Auch einer Gruppe Reiter sind wir begegnet. Von dem Platz aus mussten wir noch ungefähr 1 Km bergauf wandern, bis zum Aussichtspunkt „Mirador“,  von dem man weit über die Wüste bis zu den schneebedeckten Bergen und San Pedro de Atacama schauen konnte.

Wieder zurück schnibbelten wir aus den restlichen Kartoffeln und Eiern von Gestern Salat. Leider habe ich etwas zuviel Uyuni-Salz hineingetan. Nach dem Essen sind wir mit einer Flasche Wein zu Sarina, Carlos und Kids in deren Ferienwohnung gegangen, wo wir nochmal unsere Uyuni-Tour Revue passieren ließen und Fotos ausgetauscht haben. Wir waren uns einig, das die Frage eines Israeli im Salzhotel nach Salz für die Suppe mit das Lustigste war. Weil wirklich fast alles aus Salz gefertigt war. Und wir sind alle noch dank „Superwecker“-Beifahrer Carlos gesund und munter.

Wir haben viel gelacht, es war ein schöner Abend.

Silke

Salar de Uyuni Tag 3 – San Pedro de Atacama

Um 3:30 Uhr bei 3 Grad Celsius und bibberkaltem Wind sind wir heute Aufgestanden und um 4:30 Uhr zu unserem dritten Tag in der Salzwüste gestartet. Die Frühstückspfannkuchen haben wir uns für Später eingepackt. Die meiste Zeit fuhren wir „Offroad“ durch den Sand. Keine Straßen. Carlos auf dem Beifahrerplatz musste schon Gestern mehrfach unseren Fahrer „Rudi“ wecken, der Carnaval war wohl sehr anstrengend. Auch heute machte er keinen sehr wachen Eindruck. Der Jeep besaß weder Klimaanlage noch Heizung, Zum Scheibe enteisen legte Rudi eine mit heißem Wasser gefüllte Plastikflasche aufs Amaturenbrett. In seinen wachen Momenten fuhr er dann wie bei der Rallye Dakar, welche tatsächlich schon mal hier durch die Salar de Uyuni langführte.  An den Fotopoints traf er sich dann mit seinen Kollegen. Wir hätten es aber auch schlimmer treffen können. Von anderen Reisenden haben wir gehört, dass die Fahrer betrunken waren, oder mitten im Nirgendwo das Auto kaputt ging. Insofern war also alles ok und unsere Punkte haben wir auch alle erreicht.

Zu Sonnenaufgang sahen wir heute Geysire dampfen, und um 8:00 Uhr morgens bin ich in den heißen Ouellen bei Potosí baden gegangen. Das Wasser hatte Badewannentemperatur und nach zwei Tagen ohne Dusche war es herrlich. Den Kindern war die Luft zu kalt, Carlos hat seine Füße reingehalten, Sarina kämpfte mit der Höhenluft und Reiner hatte sich etwas den Magen verdorben, deshalb war ich aus unserem Jeep die einzige im Wasser.

Die Quellen befinden sich direkt an der Vulkanlagune „Tarapaya“. Es liefen Lamas und Flamingos am Ufer entlang. Dann haben wir noch „buntgeschichtete“ Berge gesehen und viele verschiedene „Mondlandschaften“.

Um 9:00 Uhr erreichten wir dann die Grenze nach Chile in Hito Cajones (4480 Meter über dem Meeresspiegel). Erst aus Bolivien ausreisen, ca 20 Minuten Warteschlange vor dem Grenzhäuschen, dann in Hito Cajones Einreise nach Chile mit Zollkontrolle nochmal gute 30 Minuten. Von dort waren es dann noch 45 Km, die uns ein kleiner Bus gefahren hat. In San Pedro de Atacama haben wir uns im Hostal Siete Colores eingemietet und uns ein bisschen die Stadt angeschaut. In kleinen Läden und auf einem Gemüsemarkt haben wir fürs Abendessen eingekauft. Es gab heute Pellkartoffeln mit Uyunisalz!

Silke

 

Salar de Uyuni Tag 2

Wir haben alle recht gut im Salzhostel geschlafen. Eine Toilette für 20 Leute war zwar etwas dürftig, aber man müsste überraschenderweise nicht anstehen. Unser Fahrer hat uns etwas später als abgemacht abgeholt und so sind wir erst um 10:45 Uhr gestartet. Heute standen mehrere Lagunen mit Flamingos auf dem Programm. Die Flamingos stehen in seichtem Wasser. 

Beim zweiten Stopp bin ich so tief im Schlamm versackt,dass es mir den Schuh ausgezogen hat. Ich sah schlimmer aus als nach einer Wattwanderung! Auch viele Lamas und sogar zwei Vogel Strauß standen am Straßenrand. Es ging Kilometerweit durch Wüstenlandschaften, die glatt als Mondlandschaft durchgehen würden. Ein aktiver Vulkan war auch von weitem zu sehen. 

Abends in der Unterkunft, wieder ein 6-Bett Zimmer, habe ich mir erstmal die Füße gewaschen und warme Sachen angezogen. Zum Abendbrot gab es Gemüsesuppe, Spaghetti mit Tomatensoße und eine Flasche Wein. Wir gehen heute früh Schlafen, da Morgen schon um 3:30 Uhr der Wecker klingeln wird.

Silke

Salar de Uyuni

Nach unserem eher dürftigen Frühstück sind wir im Ort Bargeld ziehen gegangen. Nur ein Bankomat hatte noch Bargeld wegen der Carnevalstage. Dementsprechend lang war die Schlange. Nach einer halben Stunde hatten wir dann aber unser Geld und konnten die geplante Tour in die Salzwüste und an den Salzsee Uyuni mitmachen.

Gestern im Zug haben wir Sarina (Ex-Bremerin) und Carlos (Chilene) mit ihren Töchtern Nayeli und Nagore kennengelernt und uns spontan ihrer Jeep-Tour 3 Tage von Uyuni nach San Pedro angeschlossen. Wir wurden um 10:30 Uhr von unserem Hotel abgeholt und dann ging es erstmal zum Lok-Friedhof. Viele alte Dampflokomotiven stehen mitten in der Wüste und rosten vor sich hin. Dahinter die Panoramalandschaft der Anden. 

Danach sind wir zum riesigen Salzsee gefahren, der normalerweise um diese Jahreszeit trocken ist. Unser Jeep fuhr allerdings durch knietiefes Wasser, da es im Februar sehr starke Regenfälle gegeben hat. Die Salzkruste ist bis 80 m dick und darunter befindet sich Wasser. Im Salz angekommen haben wir uns an Bilder mit optischer Täuschung gemacht, weil das hier besonders gut möglich ist. Das war schwieriger als wir dachten, da die Tiefenschärfe berücksichtigt werden muss. Letztendlich haben wir aber ein paar schöne Fotos hinbekommen.

Anschließend haben wir eine Wasserspiegelstelle angefahren, wo man sein Spiegelbild im Wasser und die Wolken witzig in Szene setzen kann. Der Sonnenuntergang auf dem See mit einer Flasche „Beck ´s“ war auch sehr spektakulär. Mittag- und Abendessen ist inklusive und ich habe Omlett mit Gemüse bekommen. Außerdem gab es Kartoffelsuppe, Pommes und Hähnchen für die Nicht-Vegetarier.

Wir schlafen heute Nacht in einem überraschend gemütlichen Salzhotel im 6-Bett-Zimmer. 

Silke

Oruro – Uyuni

Sehr komfortabel sind wir heute, von 14:30 Uhr bis 21:20 Uhr, mit dem „Expreso del Sur“ von Oruro nach Uyuni gereist. Er fährt nur Dienstag und Freitag. Und dann gibt es noch einen zweiten Zug am Mittwoch und Sonntag, der die Strecke ab 19:00 Uhr fährt. Das sind die einzigen Personenzüge die von Oruro abfahren!

Wir haben erster Klasse in gepolsterten Sesseln mit viel Fußraum gesessen. Es gab Decken und Ventilatoren. Im Wagen liefen auf einem Fernseher mehrere Filme auf Spanisch. Außerdem gab es ein Stück abgepackten Kuchen und eine Tetrapackung Saft. Die zweite Klasse unterscheidet sich von der Ersten mit kleineren, nicht so gemütlichen Sitzen, war aber auch alles schön sauber. Abends sind wir im Zugrestaurant (40 Plätze) Essen gegangen. Der Steward kocht alles frisch auf offener Flamme ( hat gerade Kartoffeln geschält). Es war gut was los. Wir haben das letzte Omlett mit Gemüse bekommen und die letzten 2 Dosen Bier. War lecker.

Die Zugfahrt an sich bot einen tollen Blick auf die Landschaft. Große Wasserflächen neben der Strecke, wo der Zug Flamingos aufscheuchte, Hunde, die mit dem Zug um die Wette rannten, viele Lamas, die sich nicht stören ließen. Die Berge im Hintergrund, Steppe, Weite und einen schönen Sonnenuntergang. Wir haben auch eine bunte Mischung sehr netter Leute im Zug kennengelernt. Japaner, Kanadier, Chinesen, Österreicher, Argentinier, Chilenen und eine Ex-Bremerin. Vielleicht sehen wir den ein- oder anderen auf unserem kommenden 3-Tagestrip wieder.

Silke

Oruro – Dia del Diablo y del Moreno

Der Montag des Karneval in Oruro ist der Diablada und Morenada gewidmet. Das sind überlieferte Tänze, die an die  Kolonialzeit der Spanier erinnern sollen. Indios und später auch afrikanische Sklaven mussten damals in den Silberminen Zwangsarbeit leisten und wurden aneinandergekettet dorthingetrieben (Rasseln). Die Morenada soll an einen Sklavenaufstand erinnern, an dem eine schöne Sklavin den Sklaventreiber abgelenkt und betrunken gemacht hat. Der Caporal (Sklaventreiber) musste daraufhin Trauben stampfen. Die Geschichte wird auf dem Folklore-Festplatz vor der Kathedrale  „Iglesia del Socavon“ mit Kostümen nachgespielt. Auch der Kampf zwischen dem Engelheer um Erzengel Michael, gegen die Teufel (oder Todsünden) wird tanzend aufgeführt. Alles zu Ehren der Jungfrau von Socavon (Schutzpatronin der Minenarbeiter).


Am Nachmittag verabschieden sich die Tänzer von der Jungfrau. Sie betreten tanzend ohne Masken die Kirche und bitten um Kraft und Erfolg für das kommende Jahr. Wir mussten die Kondition der Karnevalstänzer bewundern. Nach drei nahezu durchgetanzten Tagen bergauf in schweren Kostümen und teilweise abenteuerlichen Schuhen!!!

 

Wir sind zwischendurch mit der Seilbahn zum “Monumento a la Virgen del Socavon“ , einer großen Madonnenstatue auf einem Berg, gefahren. Von dort oben hat man einen tollen Blick über die Stadt. Die Kirche haben wir uns auch angesehen. Sehr schön mit blauem Himmel und vielen Engeln. Auch eine Teufelsmaske lag mit vielen frischen Blumen zu Füßen der Jungfrau am Altar. Vor der Kirche gab es eine Art Jahrmarkt. Unter anderem wurden ganze Kuchen versteigert wie in Hamburg beim Fischmarkt. Wir haben gebackene Bananen und Maiskolben gegessen. Nach Einbruch der Dunkelheit sind wir mit einem Taxi wieder in unser Hotel gefahren.

Silke