Salar de Uyuni

Nach unserem eher dürftigen Frühstück sind wir im Ort Bargeld ziehen gegangen. Nur ein Bankomat hatte noch Bargeld wegen der Carnevalstage. Dementsprechend lang war die Schlange. Nach einer halben Stunde hatten wir dann aber unser Geld und konnten die geplante Tour in die Salzwüste und an den Salzsee Uyuni mitmachen.

Gestern im Zug haben wir Sarina (Ex-Bremerin) und Carlos (Chilene) mit ihren Töchtern Nayeli und Nagore kennengelernt und uns spontan ihrer Jeep-Tour 3 Tage von Uyuni nach San Pedro angeschlossen. Wir wurden um 10:30 Uhr von unserem Hotel abgeholt und dann ging es erstmal zum Lok-Friedhof. Viele alte Dampflokomotiven stehen mitten in der Wüste und rosten vor sich hin. Dahinter die Panoramalandschaft der Anden. 

Danach sind wir zum riesigen Salzsee gefahren, der normalerweise um diese Jahreszeit trocken ist. Unser Jeep fuhr allerdings durch knietiefes Wasser, da es im Februar sehr starke Regenfälle gegeben hat. Die Salzkruste ist bis 80 m dick und darunter befindet sich Wasser. Im Salz angekommen haben wir uns an Bilder mit optischer Täuschung gemacht, weil das hier besonders gut möglich ist. Das war schwieriger als wir dachten, da die Tiefenschärfe berücksichtigt werden muss. Letztendlich haben wir aber ein paar schöne Fotos hinbekommen.

Anschließend haben wir eine Wasserspiegelstelle angefahren, wo man sein Spiegelbild im Wasser und die Wolken witzig in Szene setzen kann. Der Sonnenuntergang auf dem See mit einer Flasche „Beck ´s“ war auch sehr spektakulär. Mittag- und Abendessen ist inklusive und ich habe Omlett mit Gemüse bekommen. Außerdem gab es Kartoffelsuppe, Pommes und Hähnchen für die Nicht-Vegetarier.

Wir schlafen heute Nacht in einem überraschend gemütlichen Salzhotel im 6-Bett-Zimmer. 

Silke

Oruro – Uyuni

Sehr komfortabel sind wir heute, von 14:30 Uhr bis 21:20 Uhr, mit dem „Expreso del Sur“ von Oruro nach Uyuni gereist. Er fährt nur Dienstag und Freitag. Und dann gibt es noch einen zweiten Zug am Mittwoch und Sonntag, der die Strecke ab 19:00 Uhr fährt. Das sind die einzigen Personenzüge die von Oruro abfahren!

Wir haben erster Klasse in gepolsterten Sesseln mit viel Fußraum gesessen. Es gab Decken und Ventilatoren. Im Wagen liefen auf einem Fernseher mehrere Filme auf Spanisch. Außerdem gab es ein Stück abgepackten Kuchen und eine Tetrapackung Saft. Die zweite Klasse unterscheidet sich von der Ersten mit kleineren, nicht so gemütlichen Sitzen, war aber auch alles schön sauber. Abends sind wir im Zugrestaurant (40 Plätze) Essen gegangen. Der Steward kocht alles frisch auf offener Flamme ( hat gerade Kartoffeln geschält). Es war gut was los. Wir haben das letzte Omlett mit Gemüse bekommen und die letzten 2 Dosen Bier. War lecker.

Die Zugfahrt an sich bot einen tollen Blick auf die Landschaft. Große Wasserflächen neben der Strecke, wo der Zug Flamingos aufscheuchte, Hunde, die mit dem Zug um die Wette rannten, viele Lamas, die sich nicht stören ließen. Die Berge im Hintergrund, Steppe, Weite und einen schönen Sonnenuntergang. Wir haben auch eine bunte Mischung sehr netter Leute im Zug kennengelernt. Japaner, Kanadier, Chinesen, Österreicher, Argentinier, Chilenen und eine Ex-Bremerin. Vielleicht sehen wir den ein- oder anderen auf unserem kommenden 3-Tagestrip wieder.

Silke

Oruro – Dia del Diablo y del Moreno

Der Montag des Karneval in Oruro ist der Diablada und Morenada gewidmet. Das sind überlieferte Tänze, die an die  Kolonialzeit der Spanier erinnern sollen. Indios und später auch afrikanische Sklaven mussten damals in den Silberminen Zwangsarbeit leisten und wurden aneinandergekettet dorthingetrieben (Rasseln). Die Morenada soll an einen Sklavenaufstand erinnern, an dem eine schöne Sklavin den Sklaventreiber abgelenkt und betrunken gemacht hat. Der Caporal (Sklaventreiber) musste daraufhin Trauben stampfen. Die Geschichte wird auf dem Folklore-Festplatz vor der Kathedrale  „Iglesia del Socavon“ mit Kostümen nachgespielt. Auch der Kampf zwischen dem Engelheer um Erzengel Michael, gegen die Teufel (oder Todsünden) wird tanzend aufgeführt. Alles zu Ehren der Jungfrau von Socavon (Schutzpatronin der Minenarbeiter).


Am Nachmittag verabschieden sich die Tänzer von der Jungfrau. Sie betreten tanzend ohne Masken die Kirche und bitten um Kraft und Erfolg für das kommende Jahr. Wir mussten die Kondition der Karnevalstänzer bewundern. Nach drei nahezu durchgetanzten Tagen bergauf in schweren Kostümen und teilweise abenteuerlichen Schuhen!!!

 

Wir sind zwischendurch mit der Seilbahn zum “Monumento a la Virgen del Socavon“ , einer großen Madonnenstatue auf einem Berg, gefahren. Von dort oben hat man einen tollen Blick über die Stadt. Die Kirche haben wir uns auch angesehen. Sehr schön mit blauem Himmel und vielen Engeln. Auch eine Teufelsmaske lag mit vielen frischen Blumen zu Füßen der Jungfrau am Altar. Vor der Kirche gab es eine Art Jahrmarkt. Unter anderem wurden ganze Kuchen versteigert wie in Hamburg beim Fischmarkt. Wir haben gebackene Bananen und Maiskolben gegessen. Nach Einbruch der Dunkelheit sind wir mit einem Taxi wieder in unser Hotel gefahren.

Silke

La Paz – Oruro – Carnaval

Um 6:00 Uhr morgens startete der Bus nach Oruro –  10:00 Uhr Ankunft. Unser Hotel Oruro Inn liegt nicht weit vom neuen Busterminal, zwischen unfertigen Häusern und Straßen, etwas ausserhalb der Stadt. Hier in Oruro wird ganz groß Karneval gefeiert. Praktisch 3 Tage durchgehend. Wir sind mit dem Taxi in die Stadt hinein gefahren und haben uns von 13:00 Uhr bis 21:30 Uhr das Spektakel angesehen. Auf einer Tribüne saßen wir auf der vordersten Bank. Viele Blaskapellen, fantastische bunte Kostüme und tolle Tanzeinlagen! Es sind ausschließlich Fuß- bzw. Tanzgruppen und Kapellen im Umzug. Einige Mädels tragen Stiefel mit gefährlich hohen Absätzen. Viele Kostüme sehen wahnsinnig schwer aus. Teilweise sind es Gruppen mit 100 oder mehr Leuten die in Formation hin- und herspringen. In den Pausen spritzen sich die Kinder gegenseitig mit Schaumdosen nass. Manchmal werden auch unschuldige Zuschauer nassgespritzt!

Viele Verkäufer kommen mit Zuckerwatte, Bier, Kuchen, Selfiesticks, usw. an den Tribünen vorbei. Wir haben mit sehr netten, lustigen Bolivianern zusammengesessen. Reiner hat sich mit seinem „Nachbarn“ gegenseitig ein Bier ausgegeben.

Der heutige Umzug soll noch bis Morgen früh um 5:00 Uhr weitergehen.

Leider ist uns etwas kalt geworden und nach dem frühen Aufstehen waren wir dann doch müde. Ein Taxi hat uns wieder ins Hotel gebracht.

Silke

Puno – La Paz

Der Bus nach Bolivien La Paz ist heute früh um 6:45 Uhr gestartet. Der Grenzübergang war in Kasani. Wir sind vom Peruanischen Grenzposten zum Bolivianischen zu Fuß gegangen. Kurz hinter der Grenze in Copacabana mussten wir den Bus wechseln und zwei Stunden auf einen kleineren warten.

Wir haben die Zeit mit einer Partie Carcassonne überbrückt. Reiner hat zweimal gewonnen. Ein paar Kilometer weiter mussten wieder alle aus dem Bus. Wir sollten mit der Fähre den Titicacasee überqueren. Der Bus ist auf einem Extrafloß übergesetzt worden. Jeder Passagier musste ein Ticket für 2 Bolivianos kaufen. Da wir aber noch keine Währung gewechselt hatten und der Ticketverkäufer keine USD nehmen wollte, standen wir mit unseren USD da und konnten nicht ins Boot!  Eine japanische Touristin schenkte uns spontan die 4 BOL (0,50 EUR), so konnte die Fahrt weitergehen. Beim Durchfahren der Bolivianische Hauptstadt haben wir noch einen Carneval-Umzug auf der anderen Straßenseite gesehen.

So sind wir dann um 18:00 Uhr in La Paz Busterminal angekommen. Eigentlich sollten wir schon um 15:00 Uhr da sein. Unser Hostel ist gleich beim Busbahnhof um die Ecke. Ein Restaurant haben wir nicht gefunden. Es gab Nudelsuppe für Reiner und Banane und Pringels für mich.

Silke

 

Cusco – Puno – Titicacasee – Schwimmende Inseln

Wir sind Heute mit einem sehr bequemen Doppelstöckigen Reisebus der Gesellschaft „Cruz del Sol“ von Cusco nach Puno gefahren. Es gab sogar ein Käsebrötchen und Tee inklusive. Puno liegt direkt am Titicacasee, dem größten Süßwassersee Südamerikas, auf 3812 m über dem Meeresspiegel. Gleich nachdem wir um  15:45 Uhr im Hotel „Maya Inn“ eingecheckt haben, sind wir zum Hafen gegangen. Dort haben wir eine 2 Stündige Fahrt zu den schwimmenden Inseln der Urus im Titicacasee gemacht. Mehrere Familien leben dort auf aus Totora-Schilf zusammengebundenen Inseln. Auch die traditionellen Boote sind aus Schilf hergestellt und gleichen Gondeln nur als Katamaran mit Katzen- bzw. Pumaköpfen.

Wir wurden mit so einem „Peru-Mercedes“ auf die Hauptinsel gefahren. Die Häuser sind auch aus Schilf gefertigt, Lehmöfen werden mit getrockneten Schilfhalmen befeuert und stehen auf Steinen. Tages-Touristen werden gern empfangen und die Bewohnen erzählen ( auf Spanisch ) von der Geschichte und der Bauweise ihres Dorfes.

Es gibt sogar eine Art Marktplatz mit Einkaufsladen, mehreren Souvenierständen  und einem Restaurant. Wieder an Land haben wir auf dem Markt Avocados, Tomaten, Karotten und Mango gekauft und uns im Hotel einen Rohkostsalat gemacht.

Silke

 

Machu Picchu Tag 2

Wir sind schon um 4:30 Uhr aufgestanden um den Bus um 5:30 Uhr zu bekommen, weil wir heute ein Ticket zum Machu Picchu inclusive Montana Machu Picchu mit Einlass um 7:00 Uhr gebucht hatten. Der Vormittag war sehr regnerisch und auf unserem Aufstieg (viele Treppen) haben wir so gut wie gar nichts von Machu Picchu Stadt gesehen.

Auch oben befanden wir uns mehr oder weniger in einer Wolke. Gegen Mittag klarte es ein wenig auf , und wir konnten schon während des Abstiegs Machu Picchu von  oben sehen. Ein Lama haben wir mit einem Cracker „bestochen“ und es hat mit in unsere Kamera geschaut.

Gegen 1:00 Uhr sind wir mit dem Bus wieder bergab nach Aguas Calientes gefahren und haben unser Gepäck im Hotel abgeholt. Zugfahrt nach Ollantaytambo und ab da im Collectivo nach Cusco. Leider sind wir nicht wie versprochen am Hotel abgesetzt worden, sondern mussten noch 3 Blocks bergauf laufen. Auf dem Weg haben wir Avocado, Ananas, Käse und Wein eingekauft für ein gemütliches Abendbrot in unserem Zimmer.

Silke

Machu Picchu

Heute haben wir die lange verschollene  Ruinenstadt der Inka „Machu Picchu“ erkundet. Wir sind mit dem Bus von Aguas Calientes hochgefahren. Oben gab es als erstes einen Stempel in den Reisepass! Um 12:00 Uhr hatten wir unseren Einlasstermin. Vor Ort haben wir einen englischsprachigen Guide engagiert, der uns und ein Norwegisches Paar durch die Stadt begleitet hat. Machu Picchu ist im 15. Jahrhundert terassenförmig in 2430 m Höhe von den Inkas erbaut worden und ca 100 Jahre später aus nicht bekannten Gründen wieder verlassen worden. Heute leben dort nur noch einige Lamas. Die Bauten befinden sich auf einem Bergkamm zwischen den Gipfeln „Huaya Picchu“ und „Machu Picchu“. Es gibt verschiedene Tickets. Heute haben wir nur die Stadt besichtigt. Wir hatten bestes Wetter und eine tolle Sicht.

Es ist erstaunlich, wie passgenau die riesigen Felsen ineinander gesetzt wurden und wie gut die Mauern noch erhalten sind. Auch die Wasserversorgung und das Abwassersystem sind noch intakt. Da die Inkas die Naturelemente verehrt haben, bzw. einen Sonnengott hatten, ist der Tempel auf den Sonnenaufgang am Horizont zwischen den Gipfeln ausgerichtet. An einem bestimmten Tag strahlt die Sonne bei Sonnenaufgang durch das Fenster. Auch auf dem höchsten Punkt der Stadtanlage befindet sich ein Stein, mit dem man die Himmelsrichtungen bestimmen kann. Insgesamt ist es ein faszinierender, majestätischer, fast unwirklicher Ort. Nach der Führung sind wir noch ein Weilchen selbstständig herumgelaufen und haben uns dann an den Abstieg ca. 1700 m treppabwärts nach Aguas Calientes gemacht. Dort waren wir noch schön italienisch essen.

 

PS. Vor dem Eingang nach Machu Picchu wird man darauf hingewiesen, dass es innerhalb der Anlage keine Toiletten gibt. Man darf auch nicht zwischendurch mal auf die Toilette vor dem Tor hinausgehen. Das könnte bestimmt anders geregelt werden, bei 2 bis 4 Stunden Besichtigung oder Wanderung. Der Eintrittspreis für Touristen beträgt übrigens stolze 152 – 200 Soles pP, je nachdem welche Punkte bzw. Gipfel man besichtigen möchte. Der Guide ließ sich auf 20 USD herunterhandeln. Die Busfahrt kostet je 12,50 USD pP. einfache Fahrt bergauf oder -ab. Von Cusco nach Aguas Calientes nochmal hin und zurück (Bus und Zug) 100 USD pP.. Insgesamt fast so teuer wie Disneyland!

Silke